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Navisworks Manage 2022: Koordinationsvolumen als Hilfskörper bei Koordinatendiskrepanzen

autodesk navisworks manage

Normalerweise sollten Koordinaten in einem BIM-Projekt stets abgestimmt sein, so dass die Fachmodelle Architektur, Tragwerksplanung und Gebäudetechnik sich über den gemeinsamen Koordinatenpunkt in einer Koordinationssoftware wie zum Beispiel Navisworks Manage 2022 als ein gemeinsames Modell zusammenführen lassen. So zumindest sieht die Theorie aus!

In der Praxis kommt es leider immer wieder vor, dass, trotz aller Mühe und aller getroffener Vorkehrungen und Anweisungen seitens des BIM-Managers oder des Planungskoordinators, Modelle beim Fusionieren dennoch auseinanderliegen.

In Navisworks Manage 2022 sieht ein nicht optimales Ergebnis wie folgt aus:

Wie man sieht, ist die TGA leicht in X/Y-Richtung versetzt und vermutlich auch in Z-Richtung verschoben. Normalerweise ließe sich das über ein Programmfeature korrigieren, das sich „Einheiten und Transformation“ nennt. Dieses ist aus der Auswahlstrukturpalette über einen Rechtsklick verfügbar.

 

In der sich öffnenden Dialogbox hat der Anwender nunmehr die Möglichkeit, die Felder X, Y und Z im Bereich Ursprung so einzustellen, dass das gewünschte und angedachte Ergebnis erreicht wird. Ebenso könnte es sein, dass auch eine entsprechende Drehung des Modells vorliegt. Auch dieser Umstand ließe sich korrigieren.

Leider führt das in unserem Beispiel auch nicht zum Erfolg.

Da in beiden Modellen kein gemeinsames konstruktives Element verfügbar ist, sollte man über eine Möglichkeit nachdenken, um genau das sicherzustellen. Dazu bedient man sich eines Koordinationsvolumens, welches sowohl im Architekturmodell, als auch im TGA-Modell vorhanden ist.

Es könnte, wenn man in Revit Architecture konstruiert, eine Familie sein, die über eine Extrusion entstanden ist und auf dem Projektbasispunkt liegt. Ebenso sollte dasselbe auf der TGA-Seite geschehen sein. In der Vorlage der Revit Projectbox ist bereits ein solches Element vorhanden, das sich wie eine gestückelte Torte gewerkespezifisch zusammensetzt.

 

In den Typeigenschaften des Koordinationsvolumens lassen sich weitere Tortenstücke einschalten, bis der Kreis gefüllt ist.

In Navisworks Manage 2022 lassen sich nun über die “Überprüfen” Funktion die Koordinationsvolumina in Architektur und Gebäudetechnik vermaßen und anhand dieser Maßkette so auspositionieren, dass beide Fachmodelle BIM-gerecht deckungsgleich liegen. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Koordinationsergebnisse, wie zum Beispiel eine Kollisionsprüfung.

Eine recht versteckte Funktion befindet sich im Dropdownmenü des Bereichs Messen im Multifunktionsleistenregister ”Überprüfung”.

Mit dem Befehl <Ausgewählte Elemente transformieren> schiebt sich das gewünschte Modell über die X-, Y- und Z-Koordinaten an die korrekte Position und auch die Koordinationsvolumina sind nun deckungsgleich.