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Effiziente Schlitz- und Durchbruchsplanung mit Revit & Revit ProjectBox

Die OBERMEYER Gebäudeplanung GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in München ist als Teil der internationalen OBERMEYER Gruppe eine der größten deutschen Planungsgesellschaften im Hochbau. Seit 60 Jahren steht das Unternehmen für qualifizierte Gesamt- und Fachplanung sowie konstruktive Lösungsentwicklung. Seit vielen Jahren werden BIM-Modelle mit Autodesk Revit erstellt.  

In der Planung erforderliche Angaben für Schlitze und Durchbrüche (SuD) haben große Auswirkungen auf die Entwurfs- und Genehmigungsphasen. So bildet die Koordination der Durchbrüche im Rohbau die Grundlage für die Statik und die Schalplanerstellung. Die Konsequenz: Die Dokumentation der SuD-Abstimmungen und der Freigabeprozesse im Rahmen der BIM-Methodik muss sicher und effizient durch klar definierte Workflows realisiert werden. 

SuD-Planung mit und ohne BIM im Vergleich
Irina Fischer, BIM-Koordinatorin in der Abteilung Versorgungstechnik bei OBERMEYER, zieht Vergleiche zur konventionellen SuD-Planung ohne BIM: „Ohne BIM kommen in den Freigabeprozessen verschiedene Kommunikationsmittel zum Einsatz. In der Regel gibt es unter den Beteiligten kein klares Rollenverständnis sowie unterschiedliche Erwartungshaltungen. Beim planbasierten Arbeiten werden immer wieder unterschiedliche Referenzhöhen und Einheitssysteme genutzt. Auch die Fehlersuche bzw. Kollisionskontrolle sowie die Koordination der SuD von unterschiedlichen Gewerken ist äußerst schwierig und aufwändig. All diese Schwachstellen führen wiederholt zu Fehlern und Problemen, die wiederum in Konflikte zwischen den Beteiligten münden können. So werden Projekte unnötig in die Länge gezogen.“    

Die BIM-basierte Schlitz- und Durchbruchsplanung eröffnet dagegen enorme Möglichkeiten, die Planung deutlich effizienter zu gestalten, indem Aufwände und Änderungen minimiert werden, u.a. durch: 

  • frühes Einbinden der Fachplaner, die SuD gleich bei der Fachplanung mitmachen, 
  • beschleunigte Abstimmungen, kollisionsfreie Planung und Ausführung, 
  • Planerstellung erst nach der Freigabe von Modellen, 
  • Dokumentation der Vorgänge, auch in sich wiederholenden Abstimmungsrunden. 

Revit ProjectBox und Revit OpeningsTransfer bei Sanierungsprojekt im Einsatz
Bei der umfassenden Sanierung eines Verwaltungsgebäudes durch OBERMEYER wurde die Heiz- und Kältezentrale mit neuen Verteilern ausgestattet und an den Bestand angeschlossen. Das Lüftungssystem wurde komplett saniert, die Fernmeldetechnik und Elektrotechnik sowie eine PV-Anlage neu installiert. Zudem erfolgte eine neue Raumaufteilung mit Integration eines außenliegenden Treppenhauses. 

Bei diesem Projekt kamen zur Schlitz- und Durchbruchsplanung Autodesk Revit sowie die Revit ProjectBox von auxalia zum Einsatz. Konkret wurden das Modul Revit OpeningsTransfer genutzt. Irina Fischer beschreibt den Einsatz und die Vorteile: „Das Modul OpeningsTransfer der Revit ProjectBox optimiert die Kommunikation und Koordination zwischen TGA-Fachplanern und Architekten. Mit Revit OpeningsTransfer konnten wir Durchbruch-Informationen zwischen den Fachplaner-Modellen einfach und schnell austauschen und an Planungssicherheit gewinnen. Wir haben die Tools der Revit ProjectBox für die Modellierung genutzt. Dabei konnten wir für die SuD Angaben in der gleichen Umgebung bleiben und automatisierte Workflows nutzen. Die Tools und Workflows zwingen die Projektbeteiligten dazu, den genauen Ablauf vorher durchzudenken und festzulegen. Das minimiert Routine-Arbeiten, da nur komplizierte Schlitze und Durchbrüche per Hand geplant werden müssen. Zudem lassen sich Kollisionen bei jedem Schritt zuverlässig kontrollieren.“  

Gleichzeitig empfiehlt Irina Fischer aufgrund der Praxiserfahrungen im Projekt, die Update-Funktion zu deaktivieren, da sonst die SuD-Angaben durch Teilung der Trassen verloren gehen können. Zudem sollten die  ARC  Wände/Decken/Unterzüge ohne Teilelemente erstellt werden. Ein allgemeiner Tipp: Die Passwörter der Datenbank sollten richtig aufbewahrt und geführt werden. 

Optimale Modellkoordination zur BIM-konformen SuD-Planung 
Die Voraussetzung einer effizienten SuD-Planung ist das koordinierte Modell im Rahmen der BIM-Methodik. Mit der Revit ProjectBox und Revit OpeningsTransfer konnten die vorgenommenen Abstimmungen für jeden Durchbruch transparent dokumentiert werden. Zudem wurde der Prozess einer durchgehenden Iteration und Korrektur von Freigaben ermöglicht.  

Auf Grundlage ihrer Erfahrungen als BIM-Koordinatorin empfiehlt Irina Fischer, gemeinsam folgende Fragen im Vorfeld zu beantworten: 

  • Welche Fakultäten/Gewerken sind im Projekt beteiligt? 
  • Werden die SuD-Angaben für die Gewerke gemeinsam erstellt? 
  • Wie wird der Tragwerksplaner in der Planung integriert? 
  • Wie viele Iterationen der Abstimmungen sind notwendig? Anzahl der Iterationen festlegen und begrenzen. 
  • Welche generellen Abstimmungen sind im Vorfeld notwendig? 
  • Wie werden die Änderungen erfasst und verteilt? 
  • Wie können die Abstimmungen in der Leistungsphasen 2 und 3 aussehen?  
  • Welche HOAI Phasen werden berücksichtigt und wie sehen die Vergütung sowie die Aufgabenteilung aus? 

www.obermeyer-group.com