Startseite / Blog / 4 Gründe, warum Gebäudeeigentümer & Bauherren auf BIM setzen sollten
Auch wenn in Deutschland zunehmend mehr Ausschreibungen das digitale Planen und Bauen einfordern und inzwischen der Bund hier eine Vorreiterrolle einnimmt, ist die Forderung privater Auftraggeber nach dem Einsatz von BIM noch gering.
BIM (Building Information Modeling) hilft dabei, Bauprojekte im Zeit- und Budgetrahmen sowie mit effizienter Zusammenarbeit gewerkeübergreifender Teams zu realisieren. Auch Gebäudeeigentümer bzw. Bauherren profitieren, wenn das Projekt reibungslos und kosteneffizient verläuft sowie eine bessere Projektqualität und später ein vereinfachtes Facility Management bietet.
Um BIM erfolgreich zu nutzen, ist es unverzichtbar, dass alle Beteiligte die BIM-Methodik auf dieselbe Art und Weise nutzen. Gebäudeeigentümer sind hier in der Position, Regeln festzulegen, nach denen Architekten, Fachplaner und Bauunternehmen zusammenarbeiten. So lassen sich durchgängige Prozesse gestalten, ein gemeinsames Projekt- und Arbeitsverständnis erzeugen und die optimale Grundlage zur interdisziplinären Zusammenarbeit schaffen.
Hier sind die 4 wichtigsten Gründe, warum Bauherren auf BIM setzen sollten:
Ohne einen zentralen, integrierten BIM-Datensatz sind umständliche Übergaben zwischen den Beteiligten oft in der Vertragsvereinbarung selbst verankert. Die gemeinsame Arbeit an den Projektmodellen in einer Common Data Environment (CDE) wie Autodesk Docs und mit Software wie BIM Collaborate (Pro) vermeidet dagegen Revisionsrunden, verhindert redundante Daten und Kollisionen und fördert die Kostentransparenz. Warum wollen Sie nicht auch bei ihren Bauprojekten künftig Budget und Bauzeiten einsparen?
Je komplexer ein Gebäude, desto schwieriger kann die Qualitätskontrolle sein. Die Zentralisierung der Projektdaten mit BIM z.B. mit Autodesk Docs beschleunigt die Kommunikation zwischen Teams in einer gemeinsamen, transparenten Umgebung. Die zentrale Datenquelle umfasst Daten zu jeder Komponente und ihrer Änderungshistorie, wodurch Eigentümer ein besseres Verständnis des Bauprozesses und der Baufortschritte gewinnen. Sie sehen, was passiert und geplant wurde. Ein praktischer Nebeneffekt: Die Modelle lassen sich auch dazu nutzen, fundiertere Angebote von Subunternehmern einzuholen, die dank BIM über alle notwendigen Daten und Informationen des Gebäudes verfügen. Denn es sind ihre Daten und Sie bezahlen dafür!
BIM bietet die Grundlage zur Erstellung eines digitalen Zwillings des Gebäudes. Dieser eröffnet umfassende Einblicke in die Funktionsweise von Gebäuden nach dem Bau – von TGA-Systemen über den Energieverbrauch bis zur solarthermischen Leistung. Auch zukünftige Technologien lassen sich so leichter prüfen und integrieren. Damit wird BIM zu einem unersetzlichen Werkzeug für den Gebäudebetrieb. Gleichzeitig lassen sich die Kosten über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes reduzieren. Ein wichtiger Faktor, da 70-80 % der Lebenszeitkosten eines Gebäudes erst nach dem Bau anfallen.
Durch die Arbeit an einem gemeinsamen Modell können zudem Betriebs- und Wartungskomponenten im Voraus überprüft werden. BIM hilft Eigentümern bei der Feinabstimmung des Betriebs und der Wartung, ist aber ebenso wichtig für Renovierungen, Ergänzungen und nachträgliche Inbetriebnahmen. Alle Neuerungen und Verbesserungen können von einem digitalen Zwilling des bestehenden Gebäudes profitieren. Zudem unterstützen BIM-Daten auch die Integration digitaler Gebäudetechnologien.
Letztendlich sind die Bauherren für die Kosten ihrer Gebäude verantwortlich. BIM unterstützt Teams dabei, Fehler und Konflikte früher zu erkennen und zu beseitigen, bevor diese mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand auf der Baustelle behoben werden müssen. Denn letztlich tragen Sie als Bauherr in der Regel die Mehrkosten und Risiken. So wird BIM zu einem unverzichtbaren Werkzeug für effizientes Risikomanagement.
BIM bietet allen Beteiligten neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, bessere Prozesse und letztendlich ein nachhaltiges, erfolgreiches Bauwerk. Daten sind Geldwert und die einfache gemeinsame Nutzung von Daten ist das Kapital, das in BIM für die Eigentümer steckt. Aber auch die integrierte Projektabwicklung (IPA) steigert die Effizienz und alle Beteilige konzentrieren sich auf ihre tatsächliche Projektziele als Bauherrn. Daher sollten Sie neben BIM auch über innovative Vergütungsmodelle und einen zentralen Mehrparteienvertrag nachdenken. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass IPA-Projekte regelmäßig unter Kosteneinhaltung und innerhalb der vorgegebenen Zeit fertiggestellt werden. Zudem werden Rechtsstreitigkeiten zwischen den Parteien vermieden, da sich Projektrisiken auch auf allen Parteien verteilen.